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Denkmal


 nicht/machen/können

 
Eine Auseinandersetzung mit Heldinnen, Großmüttern, Frauenrollen und den eigenen alltäglichen Bedürfnissen.

„Alltag.  Erinnerungsprojekt für die weiblichen Opfer des Nationalsozialismus in der Steiermark“ entstand mit Schülerinnen
der IIIC und IVC Klasse der HLW Weiz 2008 zwischen Februar und Oktober 2008 als Beitrag zum Gedenkjahr 1938/2008

 

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Die Umsetzung fand in zwei Schritten statt: 

1.

Kleine bildliche Illustrationen alltäglicher  Handlungen und Wünsche  wurden gezeichnet. Diese Schilder waren Antworten auf verschiedene Fragen, die das Projekt "Alltag" aufwirft und die uns,  das Leben und Handeln der 51 Frauen , 51 Heldinnen - vorstell- und nachvollziehbar machen könnten:  wie diese Frauen im normalen Leben ihren Widerstand realisierten und was Verfolgung im Hinblick auf die Selbstverständlichkeiten bedeutet, nämlich durch die Entscheidung gegen die herrschende Norm Verlust der Normalität: alltäglicher Handlungs- und Spielräume, bis – im Falle der hier genannten Frauen - letztlich dem Verlust des eigenen Lebens.

Wir hatten die Lebensbeschreibungen ausgedruckt und gelesen und die Schülerinnen widmeten je einer von ihnen ausgesuchten Person ein Piktogramm. In manchen Fällen bezieht sich der Bildinhalt auf das wenige was erfahrbar war, in anderen reflektiert die Zeichnung eigene alltägliche Bedürfnisse, Bestandteile der Normalität, Freiräume.

Als Format wählten wir die Orientierungsschilder für Fluchtwege in den Gängen der Schule, Bilder die im täglichen Vorbeigehen nur unterschwellig wahrgenommen werden, aber selbstverständlicher Teil des normalen Anblicks sind und auch weder entfernt noch verändert werden dürfen. Dort sollten sie als temporäre Denkmäler stehen.

 

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2.

Im November 2008 waren die Bilder in wechselnden Serien an den Säulen in der weitläufigen  Aula des Schulzentrums , der als Verteiler-, Transit- und Aufenthaltsraum täglich von tausenden Schülern genutzt wird, zu sehen, gemeinsam mit den Namen und Biografien für die 51 ausgewählten  weiblichen Opfer des Naziregimes.

Wir installierten die Piktogramme auf der selben Höhe und an ähnlichen Stellen, wo die Vorübergehenden üblicherweise Wegweiser, Fluchtschilder etc. zu sehen gewohnt sind. Nachdem wir aus feuerpolizeilichen (?) Gründen nicht die Erlaubnis erhielten, die Bilder neben Fluchtwegschildern zu befestigen, entschieden wir uns für die Säulen, die, als Stützen fungierend, auch ganz gut eine symbolische Funktion übernehmen können, zumindest denkmalartig.

Die Schülerinnen produzierten Plakate, die sie an den verschiedenen Eingängen aufgehängten, in der Aula gab es eine Stellwand mit Informationen zum Konzept der Installation, dem Thema im allgemeinen und Texten von Zeitzeuginnen aus  „Die im Dunkeln sieht man doch. Frauen im Widerstand - Verfolgung von Frauen in der Steiermark“ von Maria Cäsar und Heimo Halbrainer, die Vitrine der Schulbibliothek widmete sich Literatur zum Thema.

 

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